Kampfstern Uzwanzica / Episode II / 5

Qualifikation der U20-Nationalmannschaft Schweiz / Hattrick.org

Kampagne von 2010 - Neuauflage

Es war angerichtet! Die Uzwanzica drehte sich in optimale Feuerposition und liess die Geschütze vorheizen, während immer neue Jägerstaffeln aus dem Schiffsbauch ausgespuckt wurden.

Jedes flugtaugliche Besatzungsmitglied wurde in eine Maschine gesetzt, um den vier sich langsam stabilisierenden Serverschiffen entgegen zu fliegen. Auch Fähnrich Morelos war dabei und spielte schon die ganze Zeit ungeduldig an seinem Zielsystem herum. Dies sollte sein grosser Tag werden! Er würde allen beweisen, dass er wusste, wie man mit so einem Gerät umzugehen hatte. Vage versuchte er sich vorzustellen, wie die Mädchen auf ihn reagierten, wenn er Fabioltar selber zur Strecke bringen würde! Seine Augen blitzten auf... und er schaute durch seine Taubenschutzscheibe zum Erzfeind hinüber.

Nun starteten die Angionen ihre Jagdflieger.

Lichtpunkt um Lichtpunkt löste sich von den metallenen Hüllen der grossen Flottenträger... Dutzende... Hunderte! Erst bewegten sie sich weit entfernt in scheinbar wirrer Abfolge hin und her, bis langsam Ordnung in das Durcheinander kam.

Schlachtformationen!

Die Hardware der Software war beeindruckend. Die Menschen befanden sich klar in der Unterzahl und ein mulmiges Gefühl schien durch die Sprechfunkanlagen zu schleichen.

Commander Philip spürte die Furcht seiner Getreuen und liess Piit seine Chefsprechmuschel auf alle Kanäle legen.

"Brüder! Schwestern! Blinde Passagiere!

Hier sind wir nun, am Scheideweg unserer Reise! Wir sind nicht so weit gekommen, um jetzt zu zögern! Wir haben uns nicht mit soviel Leid beladen, um uns jetzt zu fürchten! Und wir werden niemals, ich sage NIEMALS!!! um Gnade winseln! Kämpft für uns... und kämpft für euch! Bringt mir ein paar Suppentöpfe!!!"

Lautes Gejohle flutete den Äther. Das Kampfgebrüll war ohrenbetäubend und Commander Philip guckte zufrieden zu seinen Offizieren. "Macht euch fertig! Grischa, erste Salve wenn bereit" Beide grunzten vor Vergnügen, nur Torki schaute ernst und kontrollierte noch ein letztes Mal die Zielsysteme.

Draussen im All gab Geschwaderführer Larock und sein Flügelmann Flapao letzte Anweisungen an die Truppe. Da viele noch nie in Formation geflogen waren, glich die Kampfaufstellung eher einer Zebraherde, welche versuchte, Raubtiere durch Ambivalenz zu verwirren.

Langsam näherten sich beide Parteien einander, wobei das erreichen der Feuerreichweite der Startschuss für eine Entscheidungsschlacht epischen Ausmasses sein würde.

Maximus errechnete derweil stetig die sich nun schnell verringernde Entfernung... Drei.... Zwei... Eins...

AUF SIE!

Die Schlacht war vorüber. Für eine Zeit lang hatte es danach ausgesehen, als ob die Menschen die Übermacht der Angionen zurückwerfen könnte. Doch diese waren bei weitem zu zahlreich, als dass die tapfer kämpfenden Schweizer einen Sieg hätten davontragen können.

Grosse und kleine Trümmerteile schwebten in der endlosen Weite des Alls durcheinander und der grosse ausgebrannte Schiffsrumpf der Uzwanzica spiegelte das Licht der beiden Sonnen des Qualibol-Systems, welche teilnahmslos auf die Wracks der Verlierer und die Schiffe der davonziehenden Angionen schien.

Kurz vor dem Ende gab Commander Philip seiner Besatzung noch den Befehl das Schiff zu verlassen und sich mit Rettungskapseln ein Versteck zu suchen. Viele schafften es jedoch nicht an den Serverschiffen vorbei. Nur die Führungsoffiziere verblieben auf der Brücke und feuerten solange weiter, bis die Energiereserven langsam zur Neige gingen und nur noch eins zu tun blieb.

Mit letztem Schub wandte sich die Uzwanzica gegen ihre Feinde und beschleunigte so gut es ging.

Kurz vor dem Zusammenprall und unter heftigem Beschuss, drehte sich der Befehlshaber zu seinen Getreuen um, salutierte und begann das Lied "Ein junger Apfelbaum, den möcht ich haben" anzustimmen. Alles sangen mit...

...bis der Gesang in einem infernalen Knall verstummte und das Universum ihre Stimmen verschlang.

ENDE

Hier endete die Qualifikation zur Weltmeisterschaft für das Schweizer Team, was auch das abrupte Ende erklärt - ob es jemals ein alternatives Ende gibt, steht in den Sternen... oder dahinter.