Über das Unterscheiden von Unterschieden

Fauntleroy, Maischberger, Sendung, Prostitution
dieser Moment, wenn 2013 plötzlich wieder aktuell ist

Seinen Ursprung nahm dieser Artikel in einem Beitrag auf ARD, den ich in deren Archiv gefunden habe. Was ich dort gesucht habe, geht übrigens niemanden etwas an.

 

Da das Thema jedoch zyklisch erscheint, meist vor Wahlen, und ich gerade wieder darauf gestossen bin, folgt nun ein kurzer Gedankenausflug.

 

Die Gäste diskutierten also in der Sendung "Menschen bei Maischberger" darüber, ob man Prostitution verbieten soll oder nicht. Ist ja bei uns auch immer wieder ein Thema.

 

Auslöser für die Debatte war, dass politische Kräfte die Freier unter Strafe stellen wollten. Hört sich vertraut an? Na raten Sie mal!

 

Passiert ist bis anhin wie immer Nichts, aber ich würde um einen Twinky wetten, dass ich aus diesem Beitrag irgendwann einmal zitieren kann.

Film Fauntleroy Fauntleroy.ch Total Recall
Prostitution in der Populärkultur aus dem Film "Total Recall" - mit einem damals noch politisch unkorrekten Arnold Schwarzenegger (nicht im Bild)

Der Gedanke, körperliche Gefälligkeiten als Tauschgegenstand zu verbieten, tönt schonmal abenteuerlich.

 

Ist wohl auch wieder Ansichtssache, je nachdem, wo man zwischen dem gutbürgerlichen “Du-hast-wiedermal-im-Haushalt-mitgeholfen-Vögeln“, dem hippen “Danke-das-sie-mir-keinen-Strafzettel-ausstellen-Fellatio“ und einem “ungemütlichen-Dreier-für-ein-Tütchen-Kokain-Sex“ seine persönliche Linie der Moral zieht.

 

Religiöse Überlegungen lass ich aussen vor.

 

Also zurück zur Prostitution!

 

Hinweis: Da ich meine Schlüsse aber ausschliesslich aus dieser Sendung ziehe, und ich zwischendurch mal in der Küche war, besteht die Möglichkeit, dass ich den gezeigten Sachverhalt nicht ganz korrekt wiedergebe - das passiert mir öfters.

 

Doch beginnen wir am besten am Anfang.

 

Wie erwähnt drehte sich das Thema um ein Verbot der Prostitution und/oder die Bestrafung der Freier.

 

Leider waren hier nur Direktbetroffene anwesend, wobei ich mir jeweils wünsche, dass auch ein Aussenstehender seine Meinung einbringen darf – neutral, sozusagen.

 

Doch dazu kam es leider nicht, dafür folgte ein streckenweise hysterischer Schlagabtausch zwischen Ideologien, Moralvorstellungen und einer bemühten Moderatorin…

 

Und jetzt...

Fauntleroy, Spaceballs, blog
Trommelwirbel

!Die Gäste und Gedanken zur Sendung!

Alice Schwarzer (Journalistin und Feministin)

 

Alice ganz in ihrem Element. Jeder Freier gehört bestraft! Von Freierinnen hat sie zwar nicht gesprochen, aber sicher auch so gemeint. Sofern Freierinnen überhaupt existieren. Wozu sollten diese schliesslich auch für Sex bezahlen – als Frauen?!

 

Dafür zählen Urlaubsflirts europäischer Touristinnen in der Karibik als emanzipatorischer Befreiungsschlag.

 

Damals wusste übrigens noch niemand, dass sie Steuergelder hinterzogen hat. Andererseits geben hauptsächlich Männer Steuergelder aus - irgendwie konsequent. Wenn das mal nicht sehr erfrischend ist! Keine/r ist perfekt - darum egal.

 

 

Amber Laine (Prostituierte)

 

Nun ja, als Domina verdient sie ihr Geld mit dem Verhauen von Männern. So gesehen ist sie nur die Exekutive in Schwarzers Utopia.

 

Zwangsprostitution im Promillebereich anzusiedeln halte ich aber für eine gewagte Behauptung. Auch hier gibt es, wie überall, verschiedene Welten – und Amber guckt nicht über ihren Tellerrand.

Eine Studentin, die sich ihr MacBook mit Call Services finanziert, läuft eher selten einer eingeschleppten Zwangsprostituierten über den Weg – so einfach ist das.

 

 

Jana Koch-Krawczak (Ex-Prostituierte)

 

Ein wirkliches Opfer. Sie sieht zwar auch nur ihren Tellerrand, aber dieser ist dafür umso dreckiger.

 

 

Armin Lobscheid (Bordellchef)

 

Der einzige Experte mit Überblick in der Runde. Aufgrund seines Berufsstandes aber nicht wirklich in einer starken Rolle… dafür war Alice Schwarzer zu wütend und der Kriminalhauptkommissar zu aufmerksam.

 

 

Helmut Sporer (Kriminalhauptkommissar)

 

Sehr aufmerksam.

 

 

Irmingard Schewe-Gerigk (Vorstandsvorsitzende des Vereins Terre des Femmes)

 

Als sie geredet hat, war ich, wie oben erwähnt, kurz in der Küche. Sie hinterliess jedoch einen sehr entschlossenen Eindruck.

 

 

Frau Maischberger (Moderatorin)

 

Ich hätte mir schon längstens eine Glocke besorgt… oder ein Nebelhorn… irgendwas!

 

Im Beitrag sieht man die Wogen hin- und herschaukeln, ein Ergebnis kam nicht zu Stande.

 

 

Bleibt die Aussensicht... und zwar von mir, weil die Kommentarfunktion merkwürdigerweise deaktiviert ist:

 

Also...

 

Subtrahiert man Ideologie und Moral, bleibt die Realität – wie wenn man Sex bei Tageslicht und ohne Kerzen hat – und das funktioniert ja schliesslich auch irgendwie.

 

Was spricht also dagegen, wenn man Prostitution in Bordellen erlaubt, und diese dann ordentlich kontrolliert?

Steuern werden bezahlt, der Gesundheitsschutz kann gewährleistet werden, es gibt eine Rente, Sicherheit für die Kunden - wo ist der Haken?

 

Falls wirklich jemand auf diese Frage antworten hat (Hallo, mein Abonnent!), dann bitte ohne oben genannte gesellschaftliche Einschränkungen.

 

Neben den unsäglichen Verrichtungsboxen in Zürich, ist die Stadtregierung der Limmatstadt übrigens bereits wieder am "Verbessern der Lebensumstände" für Prostituierte. 

 

Dazu befördert die Stadtregierung die Damen aus der gefährlichen Langstrasse in die sicheren Aussenquartiere und Gewerbegebiete.

 

Clever, oder?